Wie verhindert man das “Auswachsen” von Holzschrauben im Winter?
Erfahrungsgemäß stehen Holzschrauben im Außenbereich nach längerem Witterungseinfluss oft einige Millimeter aus dem Holz heraus. Das hat – je nach Standort – verschiedene unangenehme Begleiterscheinungen. Zum einen kann man leicht daran hängenbleiben und sich verletzen, zum anderen kann, z.B. im Dachaußenbereich, leicht Wasser eindringen. Gibt es eine Möglichkeit, dieses “Auswachsen” zu verhindern?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Holz “arbeitet”
- 2 Hilft es, das Holz vor dem Einbau richtig durchtrocknen zu lassen?
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3 Kann man trotzdem etwas tun, um das Auswachsen der Schrauben zu vermindern?
- 3.1 Wie senkt man die Schraubenköpfe richtig ab?
- 3.2 Was ist ein Versenker?
- 4 Darf man herausgewachsene Schrauben auch einfach nachziehen?
- 5 Quellen
Das Holz “arbeitet”
Holz ist ein Naturbaustoff und “arbeitet” grundsätzlich immer. Das ist auch der Grund, weshalb die Schrauben im Winter ein Stückchen herauswachsen. Insbesondere bei kaltem Wetter und Sonnenschein, wenn das Holz zusätzlich noch abtrocknet, dann schrumpft das Material am meisten. Demgegenüber quillt es im Sommer wieder auf, wenn es regnet. Diese Bewegung im Holz wird es immer geben – das Auswachsen der Schrauben lässt sich also nicht gänzlich vermeiden.
Hilft es, das Holz vor dem Einbau richtig durchtrocknen zu lassen?
Tatsächlich wird Holz immer leicht feucht verbaut werden. Man kauft die Werkstoffe (Balken oder Latten) in einem fest zusammengeschnürten Paket. Diese feste Verschnürung sorgt dafür, dass die Hölzer gerade sind. Die äußeren Latten oder Balken sind durch die Lagerung jedoch stärker angetrocknet als die inneren.
Würde man nun das Paket öffnen, um die Hölzer durchtrocknen zu lassen, dann würden sie sich wieder verziehen. Das heißt: Nicht durchtrocknen lassen, sondern gleich verbauen. Das heißt auch: Das Holz wird bereits mit unterschiedlichem Trocknungsgrad verwendet. Dieser Punkt lässt sich nicht verhindern und auch Profis wie Zimmerleute und Tischler können das nur schwer kontrollieren.
Kann man trotzdem etwas tun, um das Auswachsen der Schrauben zu vermindern?
Das Einzige, was tatsächlich hilft, ist die korrekte Verbauung nach Lehrbuch. Das bedeutet, das Holz ist ordentlich anzubohren, die Schrauben sind abzusenken und ein Stück ins Holz hineinzuziehen. Die Schraubenköpfe werden dann, wenn das Holz schrumpft, nicht herausgucken.
Wie senkt man die Schraubenköpfe richtig ab?
- Man bohrt in das Werkstück ein Loch mit kleinerem Durchmesser vor.
- Mit einem Bohrer, der den gleichen Durchmesser hat wie die einzudrehende Schraube, wird die Bohrung erweitert.
- Mit einem Versenker wird das Loch kegelförmig und so weit aufgebohrt, dass der Schraubenkopf darin Platz findet.
- Ist das Senkloch richtig ausgearbeitet, dann sitzt der Schraubenkopf nach dem Einziehen etwas unterhalb der Werkstückoberfläche im Holz.
Was ist ein Versenker?
Ein Versenker ist ein Werkzeug, mit dem kegelförmige Vertiefungen in ein Werkstück getrieben werden. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Arten von Versenkern: zum einen das Handwerkzeug, welches zum Erweitern einer Bohrung rasch in eine Richtung oder hin- und hergedreht wird. Zum anderen gibt es den Versenker, der in eine Bohrwinde eingesetzt wird. Die mit der Bohrwinde benutzten Versenker sind entweder konische Krauskopfbohrer oder haben eine flache V-förmige Ausführung.
Im Allgemeinen gilt, dass das Senkloch umso glatter und sauberer wird, je mehr Schneiden der Bohrer besitzt und je größer die Drehgeschwindigkeit ist.
Werkzeug
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Darf man herausgewachsene Schrauben auch einfach nachziehen?
Das Nachziehen von Schrauben, die bereits fest eingebaut sind, funktioniert für gewöhnlich nicht. Wenn sie einmal im Holz verschraubt sind und man später versucht, sie nachzuziehen, dann dreht man in der Regel – vor allem bei härteren Hölzern – die Schraubenköpfe ab.