Mulchfolie – Retter der Pflanzen?
Unkraut vergeht nicht, heißt es so schön. Von dieser Tatsache können die meisten Gärtner wohl ein Lied singen. Doch was in großen Argrar-Betrieben gegen Unkraut funktioniert, lässt sich auch auf das heimische Gemüsebeet übertragen. Die Lösung heißt Mulchfolie.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Mulchfolie?
Mulchfolie ist meist schwarze, manchmal aber auch weiße oder transparente Folie, die über Beete und Ackerflächen gelegt wird, um diese vor Umwelteinflüssen und Unkraut zu schützen. Meistens wird sie beim Anpflanzen von Erdbeeren, Gurken, Tomaten, Auberginen, Melonen, Paprika oder Zucchini, aber auch bei Blumen- und Kräuterbeeten eingesetzt.
Wie wird Mulchfolie verlegt?
Die Beete werden ganz normal zur Aussaat vorbereitet (gedüngt, umgegraben, etc.). Anschließend legt man die Mulchfolie über das Beet und gräbt sie an den Rändern entweder ein oder beschwert sie mit geeigneten Hilfmitteln wie beispielsweise Steinen. Für die kommende Wachstumsperiode bleibt die Mulchfolie die gesamte Zeit auf dem Beet. Manchmal wird sie zusätzlich noch mit Rindenmulch belegt, das ist aber kein Muss.
Damit die aus den Samen entstehenden kleinen Jungpflanzen durch das Material stoßen können, werden die Folien an den entsprechenden Stellen mit einem Kreuzschnitt (ca. 5x5cm) eingeschnitten. Setzt man Jungpflanzen, sollte der Schnitt 10x10cm groß sein. Es gibt auch bereits vorgelochte Folie zu kaufen.
Foto: © Lionel Allorge, Lizenz: Creative Commons BY-SA 3.0, Quelle: wikimedia.org
Wie wirkt Mulchfolie?
Da die Folie den Erdboden abdeckt, sammelt sich unter ihr die Wärme. Das hilft den kleinen Pflänzchen beim Wachsen während noch kühlerer Tage und Nächte. Gleichzeitig schützt die Folie aber auch im Sommer vor zu starker Erwärmung und Austrocknung. Die Folie ist zudem luft- und wasserdurchlässig. Dennoch können Nährstoffe sich nicht auswaschen. Sie sorgt also für den Beibehalt des optimalen Bodenzustandes.
Verwendet werden kann sie überall dort, wo man gegen unerwünschte Unkräuter vorgehen möchte. Die Folie bewirkt, dass das Unkraut zuverlässig am Wachsen gehindert wird. Es kann die Folien-Schranke nicht überschreiten und bekommt aufgrund der lichtundurchlässigen Eigenschaften der Folie auch nicht genügend Licht zum Wachsen. Die Wirkung ist also vergleichbar mit der einer organischen Mulchschicht aus Rindenmulch – daher kommt auch die Bezeichnung Mulchfolie.
Im Übrigen schützt sie nicht nur vor ungebetenen Unkräutern, sondern auch vor einer starken Verschmutzung des Ernteguts und vor Pflanzenkrankheiten wie der Grauschimmelfäule. Sie kann somit dabei helfen, das Gemüse mit weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel bearbeiten zu müssen. Das Ergebnis ist eine gleichmäßigere und schnellere Reifung.
Nachteile
Leider ist Mulchfolie keine Lösung für alle Probleme. So kann die unter der Folie angestauten Wärme leider nicht die oberirdischen Pflanzenteile vor den gelegentlich eintretenden Nachtfrösten schützen. Außerdem hält sie keine Insekten und Schnecken ab, welche unter Umständen wiederum den Pflanzen schaden können.
Welche Arten von Mulchfolie gibt es?
Mulchfolie wird entweder aus Kunststoff oder aber aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Polyethylen-Folien verrotten nicht und können darum mehrere Jahre eingesetzt werden. Sie müssen allerdings auch wieder ausgegraben und gereinigt bzw. später korrekt entsorgt werden.
Werden Mulchfolien aus natürlichen Rohstoffen hergestellt, so halten diese einige Monate und können anschließend ganz einfach entweder direkt im Boden verrotten oder kompostiert werden. Sie bestehen beispielsweise aus Maisstärke oder auch aus Kokosfasern.
Quellen
www.wikipedia.de
www.garteninfo-blog.de
www.hausgarten.net
www.die-gartenscheune.de