Oh Tannenbaum: Alles rund um den Weihnachtsbaum!
Wussten Sie, dass der geschmückte Weihnachtsbaum tatsächlich von Deutschland aus seinen Triumphzug über die Welt angetreten hat? Kein Wunder, dass der Weihnachtsbaum für uns auch heute immer noch ein Must-Have ist. Damit er in Ihrer Wohnung sicher und prachtvoll steht, geben wir Tipps rund um den Tannenbaum.
Welcher Baum darf’s denn sein?
Früher waren Tannen in Deutschland noch recht selten. Darum kamen eher andere Nadelbäume zum Einsatz: Kiefern, Rot- und Blaufichten. Heute ist aber absoluter Spitzenreiter die Nordmann-Tanne, da sie gleichmäßig wächst, sehr weiche Nadeln hat und diese auch vergleichsweise lange am Baum bleiben. Dass diese Baumart recht geruchslos ist, kann man dann gut verschmerzen.
Darf man sich den Weihnachtsbaum selbst schlagen?
Tatsächlich empfiehlt es sich nicht, einfach eigenmächtig in den Wald zu gehen, und dort irgendeinen Baum zu fällen. Das könnte nämlich neben eventuellen rechtlichen Schwierigkeiten unter Umständen auch gesundheitsgefährdend enden. Allerdings gibt es verschiedene Anlaufstellen, wo ein selbstständiges Fällen möglich ist, etwa spezielle Tannenhöfe. Wer in seiner Umgebung entsprechende Optionen sucht, kann einfach im Internet recherchieren oder auch lokale Anzeigenblätter durchschauen.
Was braucht man zum Schlagen?
Um einen Baum zu fällen, benötigt man natürliche eine entsprechende Ausrüstung. Zwar kann man vor Ort manchmal auch Werkzeuge ausleihen, aber auf Nummer sicher geht man mit den eigenen Utensilien. Zum Fällen eignet sich ein Beil. Fachleute empfehlen jedoch Sägen für Weihnachtsbäume, da diese sicherer sind. Außerdem sollte man wetterfeste Kleidung tragen und sicheres Schuhwerk sowie dicke Arbeitshandschuhe – denn auch die weichste Nordmann-Tanne piekst immer noch genug!
Wie kommt der Weihnachtsbaum in die Wohnung?
Häufig stellt man den Baum ja erst an Heiligabend auf. Geschlagen wird er aber schon deutlich früher. Die Zeit dazwischen sollte der Baum draußen kühl in einem Wassereimer gelagert werden, sonst trocknet das Holz vorzeitig aus. Wenn die Feiertage dann näher kommen, macht der Baum eine Zwischenstation in einem hellen Kellerraum oder dem Treppenhaus, damit er sich langsam an die Zimmertemperatur gewöhnt. Den Stamm unten am besten nochmal frisch anschneiden.
Welcher Ständer ist der richtige?
Früher waren Modelle mit Flügelschrauben weit verbreitet. Diese bieten aber nicht unbedingt viel Halt. Heutzutage werden darum Weihnachtsbaumständer mit Seilzugtechnik bevorzugt. Hierbei gibt es ein Fußpedal, welches bei mehrmaligem Betätigen die Seilvorrichtung immer straffer um den Stamm zieht und diesen so stabil auf dem Dorn des Ständers hält. Außerdem sollte ein guter Ständer auch mit Wasser gefüllt werden können, damit der Baum auch in der guten Stube lange noch schön bleibt. Mit einer Wasserstandanzeige läuft auch nichts über.
Wie pflege ich den Weihnachtsbaum?
So schön ein kuschelig warmes Zimmer auch ist – der Weihnachtsbaum mag keine Wärme! Darum sollte der Standort zumindest ohne direkte Sonneneinstrahlung und nicht in unmittelbarer Nähe zu Heizung oder Ofen gewählt werden.
Gegossen werden muss der Baum auch regelmäßig – er ist ja doch auch nur eine große Schnittblume. Normales Leitungswasser ist dafür absolut ausreichend und braucht keinerlei Zusätze wie Zucker, Pflanzennahrung oder Dünger. Pro Tag verbraucht ein Baum übrigens zwischen 0,5 und 4 Liter.
Ein weiterer Trick: Die Zweige des Weihnachtsbaumes mit einem Wasserzerstäuber täglich besprühen. Das ahmt die natürlichen Bedingungen nach und verlängert die Lebensdauer nochmals.
Was mache ich mit dem Weihnachtsbaum nach Weihnachten?
Nur für drei Feiertage extra einen Baum zu schlagen, wäre in der Tat eine Verschwendung. Darum stehen Weihnachtsbäume meist bis mindestens zum 6. Januar, in einigen Gegenden sogar bis Anfang Februar. Aber irgendwann ist auch die schönste Weihnachtszeit vorbei und der Baum muss weichen. Und wohin dann mit ihm?
Zentrale Abfuhr
Viele Ortschaften bieten eine zentrale Abfuhr der Weihnachtsbäume an. Dazu einfach das gute Stück zum Abholtermin (erfährt man z.B. in Stadtanzeigern oder im Internet) an den Straßenrand stellen oder selbst zum Wertstoffhof bringen. Die Bäume müssen dafür gänzlich ungeschmückt sein und dürfen auch nicht mit Glitzer- oder Schneesprays versehen sein. Nur dann können sie entweder biologisch recycelt (z.B. als Brennstoff für Fernwärme oder Stromproduktion) oder als Tiernahrung für Zoos und Zirkustiere verwendet werden.
Knut: Ab durchs Fenster?
Viele lachen über den alljährlichen Werbespot eines großen schwedischen Möbelhauses, in dem der alte Baum einfach durchs Fenster nach draußen verfrachtet wird. Tatsächlich ist das aber offiziell nicht verboten. Es muss jedoch natürlich die Sicherheit auf dem Boden und auch der eventuell unter einem wohnenden Mietparteien gewährleistet werden. Doch dann kann der St.-Knut-Tag auch ganz legal in Deutschland begangen werden!
Wem das zu heikel ist, der kann den Baum auch brav durchs Treppenhaus hinaustragen (Achtung: die Nadeln müssen danach beseitigt werden!) oder aber selbst zerkleinern und dann zum Beispiel als Brennholz trocknen lassen oder im Biomüll entsorgen.