Pflege und Aufbewahrung von Bohrern
Bohrer – für den Laien gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Doch arbeitet man sich in die Materie ein, wird schnell klar: Die Unterschiede bei diesen Werkzeugen sind alles andere als banal. Ob nun hinsichtlich der Technik – Schlagbohrer, Drehbohrer, Hammerbohrer – oder bezüglich des Materials – Holz, Stein, Beton, Glas – der geneigte Handwerker hat sicherlich eine Vielzahl an Bohrern vorrätig. Aber wie hat er möglichst lange Freude an ihnen?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Der erste Schritt: Die Aufbewahrung
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2 Der zweite Schritt: Die Pflege
- 2.1 Fetten des SDS-Bohrers
- 2.2 Schleifen von stumpfen Bohrern
- 3 Quellen
Der erste Schritt: Die Aufbewahrung
Bohrer bestehen aus Metall. Damit dieses keinen Rost ansetzt, sollten sie – wie andere Werkzeuge auch – kühl und trocken gelagert werden. Wer über keinen entsprechenden Raum (z.B. Garage oder Keller) verfügt, kann sich mit einem Metallschrank bzw. -koffer behelfen. Dieser schützt die Bohrer vor Umwelteinflüssen.
Je nachdem, wie viele Bohrer der Handwerker aber sein Eigen nennt, kann die Übersicht leiden – zumal wenn sie einzeln nachgekauft wurden. Bohrer-Sets sind meist kleine Kunststoff-Klappschachteln, die bereits übersichtlich alle Bohrer mit einem nummerierten Steckplatz präsentieren. Die Einzelbohrer hingegen kommen separat verpackt daher und sorgen schnell für Chaos in der Werkzeugbox. Zudem können sie sich beim “Hineinwerfen” gegenseitig beschädigen. Hier lohnt sich ein Lochbrett. Diese werden aus Holz oder Plastik bei entsprechenden Fachhändlern angeboten, können aber auch sehr leicht selbst hergestellt werden. Einfach in ein Brett Löcher bohren, die den Größen der Bohrern entsprechen. Eine Alternative dazu ist Trockensteckschaum. Bekannt aus dem Floristik-Bedarf eignet sich ein großes Stück als Ersatz-Lochbrett.
Der zweite Schritt: Die Pflege
Sind die Bohrer sicher aufbewahrt, kann ihnen eigentlich nichts mehr passieren. Lediglich der mit der Anwendung einhergehende Verschleiß könnte sie noch unbrauchbar werden lassen. Doch auch hier gibt es Tipps.
Fetten des SDS-Bohrers
Als SDS wird ein Bohrerschaft-System für alle drehenden und schlagenden Elektrowerkzeuge wie Bohrmaschinen oder Bohrhämmer bezeichnet. Das von Bosch entwickelte “Steck-Dreh-Sitz”-System (heute international als “Special Direct System” bezeichnet) bringt einen zügigen, werkzeuglosen Tausch von Bohrern und Meißeln mit sich und garantiert eine bessere Kraftübertragung durch spezielle Nuten am Bohrschaft.
Diese kleinen Mitnahmezähne reiben während des Betriebs aneinander. Um den Verschleiß zu mindern, empfiehlt es sich, die Wechselfutter zu fetten. Dafür eignet sich Bohr- und Meißelfett wie beispielsweise RENOLIT DEP 2. Dieses ist vor der Benutzung auf den Schaft aufzutragen. Nach einem längeren Einsatz wird das Fett wieder abgewischt – so entfernt man auch entstandene Mahlkörper – und mit einer frischen, dünnen Schicht zur Lagerung erneut bestrichen. Prinzipiell sollte das Futter und die Maschine an der Wechselaufnahme staubfrei gehalten werden.
Schleifen von stumpfen Bohrern
Nach und nach werden die Bohrer mit jedem Einsatz stumpfer. Doch die guten Stücke müssen deswegen nicht sofort ersetzt werden. Regelmäßiges Schleifen kann ihr Leben um einiges verlängern. Dazu ist jedoch ein bisschen Fingerspitzengefühl und Übung nötig.
Wer manuell seine Bohrer wieder schärfen möchte, benötigt neben einer dazu geeigneten Schleifmaschine mit einer Schleifscheibe aus Silizium-Karbid, eine Schutzbrille und eventuell eine Halterung, um den sogenannten Spitzenwinkel von mindestens 118 ° sicher zu erreichen. Wer sich unsicher ist, sollte den Winkel lieber etwas höher ansetzen – dadurch wird der Bohrer nur schärfer.
Wenn keine Halterung genutzt wird, kann der Zeigefinger als Hilfe genommen werden. Das zu schleifende Werkzeug muss dazu vorsichtig an diesen angesetzt werden. Dann wird die Schneide vorsichtig von oben nach unten an der Schleifmaschine bewegt. Achtung! Nicht den Bohrer drehen! Erst wenn die erste Seite fertig geschliffen wurde, kann das Werkzeug um 180 Grad gewendet werden, um dann den Vorgang fortzusetzen.
Sollte sich ein manuelles Schleifen nicht zugetraut werden, dann können auch Bohrerschleifgeräte verwendet werden. Diese sind im Fachhandel erhältlich und sichern einen optimalen Schliff. Allerdings ist die Anschaffung relativ teuer.