Unmögliche Verbindungen ermöglichen mit Dübel

Steve Tams
2020-03-28 14:52:00 / Handwerkertipps
Unmögliche Verbindungen ermöglichen mit Dübel - Fachwissen ✏ Alles über Dübel
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Die praktischen Bauteile erlauben ein Arbeiten mit Werkstoffen, in die sich eine Schraube nicht direkt eindrehen lässt. In ein zylindrisches Loch eingesetzt, ermöglicht der Dübel scheinbar unmögliche Verbindungen mit Schrauben. Meistens handelt es sich dabei um gemauerte, betonierte sowie mit Holz- oder Spanplatten versehene Wände, Decken oder Fußböden.

Inhaltsverzeichnis 


Woher kommt der Name “Dübel”?

Der Begriff “Dübel” stammt in jüngster Zeit hauptsächlich aus dem Tischler- und Holzgewerbe, in dem man darunter einen “Holzdübel” versteht. Die Bezeichnung selbst geht jedoch viel weiter zurück auf “tubil”, oder “ tübel” und meint soviel wie “Bolzen” oder “Pflock”. Verfolgt man die Entstehung des Wortes noch weiter zurück, landet man irgendwann beim griechischen “týphoi” für “Keil”.


Wer hat den Dübel erfunden?

Die Erfindung des Dübels ist in verschiedenen Stufen vonstatten gegangen. Das erste Patent für einen industriell produzierten Spreizdübel, der dem heutigen Dübel noch am nächsten kommt, wurde 1911 von John Joseph Rawlings in London angemeldet. Der Dübel war für heutige Verhältnisse etwas ungewöhnlich aus einer Hanfschnur und Tierblut als Klebstoff gefertig. In Deutschland wurde der erste Spreizdübel, eine Blechhülse mit Hanfschnur, von der Hamburger Firma Upat im Jahr 1926 gefertigt.

Fritz Axthelm, Begründer des Unternehmens NIEDAX, meldete 1928 beim Reichtspatentamt den ersten Hülsenspreizdübel an. Der NIEDAX-Dübel wurde nach den ersten Produktionen aus Metall, nach dem Weltkrieg aus Kunststoff hergestellt.

Mit der Erfindung des ersten Kunststoff-Spreizdübels wurde das Leben von Handwerkern wesentlich erleichtert. Die bis dato existierenden Dübel waren kompliziert zu installieren und nicht zuverlässig genug. Der Kunststoff-Spreizdübel ist zum einen Oswald Thorsmann im Jahr 1957 zu verdanken, als auch dem Schwarzwälder Artur Fischer ein Jahr später. Heute, 57 Jahre nach ihrer Erfindung, werden von Fischers Spreizdübel 14,5 Millionen Stück verkauft – jeden Tag.


Arten von Dübeln

Die meisten Dübel bestehen aus Polyamid. Das erklärt auch die relativ späte Erfindung von Kunststoffspreizdübeln. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Dübeln. Die gebräuchlichsten werden mit Holzschrauben verwendet, wobei die Schraube im Innendurchmesser geringfügig kleiner ist als der Dübel. Dadurch verformt sich der Dübel beim Eindrehen der Schraube, was durch Schlitze an den Seiten begünstigt wird. Diese Art nennt man Schraubendübel. Im Gegensatz dazu stehen Nageldübel. Sie sind sehr leicht einzusetzen, da der Dübel mit der eingesteckten Schraube in die Wand geschlagen wird. Anschließend wird die Schraube weiter eingefügt. Diese Nageldübel halten deutlich weniger Gewicht als normale Schraubendübel.

Je nach Material gibt es noch diverse andere, passende Dübel wie beispielsweise Gipskartondübel, Kippdübel oder Dämmstoffdübel. Für den Einsatz unter besonders schwerem Gewicht sind so genannte Schwerlastdübel entwickelt worden, die oft aus Metall bestehen.


Einsatz von Dübeln

Bei Baueinsätzen müssen Dübel entsprechend den zugedachten Verwendungen eine Zulassung haben. Diese muss vom Bauherren unter den Bauunterlagen abgeheftet werden.


Entfernen von Dübeln

Mancher Dübel soll nicht für immer und ewig halten, sondern muss wieder entfernt werden. Besonders häufig trifft das bei Wohnungsübergaben zu. Dann sitzt der Dübel bombenfest in der Wand, wozu er zweifelsohne produziert worden ist. Doch wie bekommt man die Wand wieder dübelfrei?

Unnötig zu erwähnen, dass man bei allen Aktionen vorsichtig sein sollte, damit am Ende nur der Dübel geschrottet wird und nicht noch andere Dinge, Menschen oder man selbst.


Variante 1 – Die bekannteste Lösung

Drehen Sie eine Schraube in den Dübel und zwar so, dass ein gutes Stück noch über steht. Jetzt nehmen Sie eine Zange und ziehen den Dübel heraus. Sitzt das gute Stück nach wie vor fest, können Sie vorsichtig etwas ruckeln, um das umliegende Material zu lockern.


Variante 2 – Die Ungewöhnliche

Trinken Sie gerne Wein oder Schaumwein? Bestens, dann haben Sie jetzt Grund zum Feiern: Mit einem Korkenzieher besteht eine reelle Chance, den hartnäckigen Dübel aus der Wand zu entfernen. Drehen Sie den Korkenzieher vorsichtig in den Dübel hinein und ziehen Sie ihn aus der Wand.


Variante 3 – Die radikale Lösung

Manchmal nutzt es alles nichts, der Dübel hält in jedem Fall, was er verspricht. Und das ist nunmal sein Platz in der Wand, an der Decke oder im Boden. Bei so harten Fällen hilft auch die radikale Lösung: Ihre Bohrmaschine kommt zum Einsatz. Setzen Sie den passenden Bohrer auf und bohren Sie den Dübel auf. Die zerbröselten Reste des Dübels können Sie einfach aus dem Loch saugen; mit dem Staubsauger.


Variante 4 – Kreativ und erfinderisch

Bevor Sie zu dieser Variante greifen, sollten Sie sich überlegen, ob der Dübel überhaupt aus der Wand muss? Sollten Sie das guten Gewissens verneinen können, gibt es kreative Lösungen, um die Wand wieder frisch zu bekommen. In jedem Baumarkt gibt es Füllmasse, die sich bestens in das Loch mitsamt Dübel spritzen lässt. Anschließend wird die Masse glatt gespachtelt, sodass kein Übergang mehr erkennbar ist und mit der bereits verwendeten Wandfarbe gestrichen. Voilá – unsichtbar!

Von Watte als Füllmaterial ist dagegen dringend abzuraten. Das Dübelloch wird sichtbar bleiben und das ist nicht Sinn und Zweck der Aktion.


Das Finish

Mit dem bereits erwähnten Füllmaterial aus dem Baumarkt lassen sich die dübelbefreiten Löcher befüllen. Im Anschluss sollte alles glatt gespachtelt werden, damit kein Übergang mehr erkennbar ist. Nach dem Überstreichen der ehemaligen Dübel und Löcher ist nichts mehr erkennbar.



Quellen:

wissen.de/wortherkunft/duebel
wikipedia.org/
spiegel.de/einestages/alltagserfindungen
helpster.de/wie-entfernt-man-alte-duebel-aus-der-wand
homestory.rp-online.de/…/Tipps-fuers-Renovieren-Duebel-entfernen-und-Loecher-abdecken


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