Für den Feinschliff - Handsägen im Garten
Handsägen haben eine lange Geschichte. Vor rund 1,5 Millionen Jahren dienten Faustkeile sowohl zum Stechen und Schaben als auch zum Sägen. Ebenso kamen als erste Handsägen die noch mit Zähnen versehenen Kiefer von Beutetieren zum Einsatz. Die historische Entwicklung vom Sägefaustkeil bis zur modernen Handsäge weist nur geringe Varianten auf – abgesehen von dem buchstäblich einschneidenden Fortschritt, den das metallene Sägeblatt mit sich brachte.
Inhaltsverzeichnis
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1 Welche Handsägen gibt es?
- 1.1 Der Fuchsschwanz
- 1.2 Die Japanische Zugsäge
- 1.3 Die Astsäge bzw. Baumsäge
- 1.4 Die Bügelsäge
- 1.5 Die Gestellsäge
- 1.6 Die Schrotsäge
- 1.7 Die Feinsäge
- 1.8 Weitere Spezialsägen
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2 Wie schärft man eine Handsäge?
- 2.1 Benötigtes Arbeitsmaterial
- 3 Quellen
Welche Handsägen gibt es?
Die Qual der Wahl trifft einen jeden auch bei den Handsägen. Die sechs wichtigsten seien hier vorgestellt, um etwas Licht ins Dunkel der Vor- und Nachteile bezüglich der Anwendung und Verwendbarkeit zu bringen.
Der Fuchsschwanz
Der Klassiker, das Universalgenie unter den Handsägen! Wie viele andere auch, schneidet der Fuchsschwanz mit der Stoßwirkung, das heißt in der Vorwärtsbewegung. Einige wenige Fuchsschwänze sägen auch auf Schub und Zug. Das Sägeblatt ist zudem recht steif und benötigt keine zusätzliche Verstärkung. Nachteilig sind allerdings die groben Schnittkanten, die der Fuchsschwanz aufgrund der großen Sägezähne hinterlässt.
Die Japanische Zugsäge
Werkzeuge aus Fernost sind auf dem Vormarsch. So auch die japanische Zugsäge, die hierzulande immer beliebter wird, da sie nur auf Zug schneidet und demnach mit einem dünnen Sägeblatt auskommt. Dadurch werden die Schnitte sehr fein und der Arbeitsaufwand ist durch das ziehende Schneiden etwas geringer. Zu bedenken ist nur, dass manche japanischen Zugsägen wegen ihres extrem dünnen Sägeblattes eine Verstärkung am Rücken benötigt, was wiederum die Schnitttiefe begrenzt.
Die drei wichtigsten Sägetypen sind:
- Dozuki: einseitig verzahnte Säge mit Rückenverstärkung
- Ryoba: zweiseitig verzahnte Säge für Längs- und Querschnitte
- Kataba: einseitig verzahnte Säge ohne Rücken, traditionell genutzt für Querschnitt
Die Astsäge bzw. Baumsäge
Diese Säge ist sicher eine der wichtigsten für den Garten. Ausgestattet mit einem etwas angerundeten Sägeblatt, welches die schneidende Wirkung verstärkt, ist die Astsäge eine Zugsäge. Das heißt, dass es bei dieser Säge zum Schnitt kommt, wenn gezogen wird. Über den Griff kann zumeist eine verlängernde Teleskopstange angebracht werden, mit der auch Äste in größerer Höhe problemlos erreicht werden können. Da eine Astsäge für Äste und Zweige ab einer Stärke von 40mm geeignet ist, empfehlen sich eine Astschere für dünnere Zweige als Kombigerät.
Die Bügelsäge
Am ehesten wird bei einer Gartensäge wohl an eine Bügelsäge gedacht. Sie ist eine Art Alleskönner, sofern man über zwei verschiedene Sägeblätter verfügt. Einmal ein Sägeblatt mit der sogenannten Fleam-Zahnung für trockenes Holz sowie ein Sägeblatt für grünes Holz mit einer Hobelzahnung.
Die Gestellsäge
Eine etwas aufwändigere Säge, die aber durchaus ihre Vorteile hat, ist die Gestellsäge. Sie wird auch Spannsäge genannt und besitzt eine Holzkonstruktion aus 2 senkrechten Holmen (Sägearm) und einem Sägesteg, die zueinander in Form eines H angeordnet sind.
Das Sägeblatt wird über einen Draht gespannt und ist in der Ausrichtung drehbar. Durch die Befestigungsart des Sägeblatts ist es möglich, dieses deutlich dünner auszuführen als z. B. das Blatt eines Fuchsschwanzes. Darum sind auch feinere Schnitte möglich.
Die Schrotsäge
Schrotsägen kennt man heutzutage vor allem als Folterinstrument für Brautpaare, mit dem sie der versammelten Verwandtschaft beweisen müssen, dass sie es schaffen, gemeinsam einen Baumstamm durchzusägen. Es gibt sie in Ausführungen als Zweimann-Schrotsäge und als Einmann-Schrotsäge. Schrotsägen sind grobe Werkzeuge und werden vor allem zum Fällen von Bäumen benutzt.
Die Feinsäge
Diese Säge ist sicherlich ein Gratwanderer zwischen Werkzeugbankeinsatz und dem Gebrauch im Garten. Mit der Feinsäge lassen sich besonders präzise und feine Schnitt herstellen. Dank der Rückenverstärkung wird sie auch als Rückensäge bezeichnet und häufig für ganz feine, oberflächliche Schnitte ins Holz benutzt.
Weitere Spezialsägen
Für Handwerker und Hobbybastler gibt es natürlich noch eine ganze Reihe weiterer Spezialsägen wie z. B. Laubsägen für besonders feine Sägearbeiten, Furniersägen für das Schneiden von Furnieren, Intarsiensägen für feinste Schnitte in der Fläche (wichtig für Möbelrestauratoren), Stichsägen für feine, enge Kurven, Gratsägen zum Einschneiden von Gratnuten und – last but not least – Musiksägen (ja, singende Sägen. Für die Arbeit mit Holz taugen sie freilich nicht).
Wie schärft man eine Handsäge?
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder man wirft das stumpfe Sägeblatt weg und kauft sich ein neues, oder man schärft ein gutes Sägeblatt und hat länger etwas davon. Wer sich für das Schärfen entscheidet, dem sei hiermit ein kurzer Überblick gegeben. Vorweg: Induktiv gehärtete Sägezähne, erkennbar an den blau angelaufenen Spitzen, können nicht geschärft werden, da die Zähne härter als jede Feile sind.
Benötigtes Arbeitsmaterial
- Schraubzwinge
- Flachfeile
- Sägefeile
- Schränkzange
- Feilkluppe bzw. zwei Holzleisten mit Schraubzwingen
Die zu schärfende Säge muss genau inspiziert werden. Welcher Winkel existiert zwischen den Sägezähnen? Entsprechend wird eine dreieckige Feile passend dazu ausgewählt. Anschließend sollte das Sägeblatt in die Feilkluppe eingespannt werden. Die Sägezähne sollten gerade so überragen. Danach werden die Sägezähne geschränkt, das heisst, sie werden wechselseitig auseinandergebogen. Dadurch, dass der Sägeschnitt breiter wird als das Sägeblatt, wird ein Klemmen des Blattes im Werkstück verhindert.
Nun wird jeder Zahn 2 – 3 Mal gefeilt. Bei einem Fuchsschwanz beispielsweise wird eine 75° Dreikantfeile verwendet. Mit dieser wird jede zweite Sägezahnlücke geschärft. Anschließend wird das Sägeblatt umgedreht eingespannt und wiederum jede zweite Zahnlücke bearbeitet.
Quellen
www.baumarkt.de
www.wikipedia.org/wiki/Fuchsschwanz
www.holzinfo.de
www.befestigungsfuchs.de
www.feinewerkzeuge.de