Schnipp schnapp – Welche Gartenschere für welches Grünzeug?

Steve Tams
2020-08-28 08:30:00 /
Schnipp schnapp – Welche Gartenschere für welches Grünzeug? - Welche Gartenschere benutze ich für welches Grünzeug
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Wer keinen natürlich gewachsenen Wildwuchsgarten bevorzugt, wird sich über kurz oder lang damit konfrontiert sehen, diverse Pflanzen zu stutzen. Wie so oft ist es für ein angenehmes und effizientes Arbeiten entscheidend, dass man das richtige Werkzeug benutzt. Und natürlich gibt es auch bei Gartenscheren verschiedene Typen, Ausführungen und Preisklassen.


Inhaltsverzeichnis


Seit wann gibt es Gartenscheren?

Die gemeine Gartenschere ist eine relativ junge Erfindung aus Frankreich. Im Jahr 1819 wird eine Gartenschere nach heutigem Verständnis das erste Mail im “Bon Jardinier”, einem französischen Gartenmagazin, erwähnt. Francois Marquis Betrand Morville war der glückliche Erfinder. Allerdings waren die Gärtner vorerst noch misstrauisch, sodass die Gartenschere vor allem bei Korbflechtern und beim Rückschnitt von Weinreben zur Anwendung kam. Das war vor allem auf die verminderte Verletzungsgefahr und die erhöhte Schnittleistung zurückzuführen. Es dauerte noch ein wenig, bis es zum großen Durchbruch der französischen Erfindung kam. Vor allem nachdem der Klingenschluss verbessert war und damit auch die Schneidleistung, wurde die Gartenschere ab 1840 im Alltag präsent. Etwa 10 Jahre später kamen Gartenscheren, zunächst als Werkzeug für den Weinbau, nach Deutschland.


Diese Gartenscheren gibt es:

Nun ist eine Gartenschere freilich nicht einfach eine Gartenschere. Je nach Vorliebe und Einsatzgebiet gibt es diverse Ausführungen. Die Auswahl einer passenden Schere kann recht kniffelig werden, vor allem, wenn berücksichtigt wird, dass der gärtnernde Käufer in spe “seine” Schere tatsächlich probieren sollte. Ähnlich wie beim Schuhkauf, passt durchaus nicht jede Gartenschere zu jeder Gärtnerhand.


Ambossgartenschere

Bei dieser Art von Gartenschere trifft die Klinge auf eine glatte, stumpfe Fläche – dem Prinzip von Hammer und Amboss nicht unähnlich. Vorteile der Ambossgartenscheren sind ein etwas geringerer Kraftaufwand beim Schneiden von dickeren Ästen und Zweigen. Nachteilig ist, dass Quetschungen an den Pflanzen entstehen können. Die Stärke der Ambossgartenschere liegt demnach eher beim Schneiden von Ästen und schnellen Repetierarbeiten.


Bypassgartenschere

Bei dieser Gartenschere treffen zwei scharfe Klingen aufeinander. Das Schnittgut wird von beiden Seiten durchtrennt, wodurch es kaum zu Quetschungen kommen kann. Einsatz findet die Bypassgartenschere vor allem bei präzisen Schnittarbeiten und bei empfindlichen Pflanzen.


Akku Gartenschere

Immer wenn Feinarbeit gefragt ist, kommt die Gartenschere zum Einsatz. Und wenn besonders viel Garten vorhanden ist, ist eine akkubetriebene Gartenschere eine große Arbeitserleichterung. Mittlerweile gibt es sogar Kombigeräte, bei denen nur die Schnittblätter gewechselt werden müssen, sodass mit demselben Gerät auch Straucharbeiten durchgeführt werden können. Die meisten Hersteller verwenden Lithium-Ionen Akkus. Auch wenn moderne Akkus bis zu 2000x geladen werden können, verlängert ein austauschbarer Akku das Leben der elektrischen Gartenschere um einige Jahre.


Teleskop – Gartenschere

Das Arbeiten in gebückter Haltung ist auf Dauer und bei langen Einsätzen gesundheitsschädlich. Mit einer Teleskopstange können diese Probleme umgangen werden. Durch die Griffverlängerung kann auch an schwierigen Stellen einfach und bequem geschnitten werden.


Japanische Gartenschere

Der neueste Trend unter dem Gartenscheren ist die Japanische Gartenschere. Qualitativ sehr hochwertig, erleichtern die präzisen Carbonschneiden, die in Handarbeit hergestellt werden, die Gartenarbeit enorm. Der Hersteller Okatsune ist eine japanische Traditionsschmiede und bekannt für diese besonderen Gartenscheren.



For a long life – Die Pflege einer Gartenschere

Messer, Scheren und auch Gartenscheren sind Gebrauchsgegenstände. Und naturgemäß bleiben benutzte Klingen nicht von alleine scharf, sodass regelmäßiges Abziehen und Nachschärfen zu den wichtigsten Pflegeaktivitäten gehört. Das regelmäßige Reinigen von Schmutz und Pflanzenresten gehört auch dazu. Wer seiner Gartenschere etwas besonders Gutes tun möchte, nimmt sie spätestens alle zwei Jahre einmal komplett auseinander zum Reinigen und Einölen mit Ballistol. So lohnt sich die Investition in eine hervorragende Gartenschere allemal, da diese dann auch recht langlebig sind. Und gute Schnittergebnisse erfreuen ebenfalls das Gärtnerherz.


Quellen

www.manufactum.com/…/japanische-gartenschere…
de.wikipedia.org/wiki/Gartenschere
www.akkugrasscheretest.com/
www.guter-rat.de/test/alles-eine-frage-der-schere-akku-gartenscheren-im-guter-rat-test
www.lavendel.net/schneiden/schere/

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