Fragen rund um den Knieschutz
Kniegelenke und Kniescheibe gehören nicht nur im Arbeitsalltag zu den gefährdeten Körperteilen, doch es gibt bestimmte Berufsgruppen wie z.B. Fliesenleger, in denen fast alle Mitarbeiter unter Kniebeschwerden leiden. Ein Knieschutz ist darum unerlässlich!
Inhaltsverzeichnis
Warum ist Knieschutz notwendig?
Zum einen besteht ein erhöhtes Unfall- und Verletzungsrisiko durch Schürfwunden, Hautverletzungen, Kniescheibenfrakturen oder Hautverätzungen. Zum anderen ist das Risiko von Verschleißerscheinungen und chronischen Erkrankungen nicht zu unterschätzen. Es kann zu ernsthaften Beeinträchtigungen von Muskeln, Bändern, Gelenken, Knorpeln und Schleimbeuteln kommen. Typische Erkrankungen bei knieenden Tätigkeiten sind Schleimbeutelentzündungen, Meniskusschäden und Gonarthrosen.
Kniebeschwerden bzw. Beschädigungen des Knies gelten gemeinhin als Volkskrankheit, doch das macht nur die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen und effizientem Knieschutz deutlich – und zwar privat und beruflich. Inzwischen gehört der Knieschutz in denPSA-Katalog und in der Norm EN 14404 sind die Mindestanforderungen an Knieschoner festgelegt.
Welche Mindestanforderungen an Knieschutz bestehen?
Knieschützer müssen hinsichtlich Passform, Befestigung und Druckentlastung den ergonomischen Anforderungen entsprechen. Kniescheibe und Schienbeinhöcker müssen ausreichend bedeckt sein.
Punktförmige Einwirkungen müssen gleichmäßig über den Knieschutz verteilt werden. Das lässt sich z.B. durch eine harte äußere Oberfläche der Knieschoner erreichen. Der Knieschutz muss für die vorgesehene Arbeitsaufgabe geeignet sein.
Er darf keine Flüssigkeit aufnehmen können – der sogenannte “Schwammeffekt” bei Be- und Entlastung darf keinesfalls auftreten. Grund ist, dass die Haut nicht mit schädigenden Stoffen in Berührung kommt, welche zu Hautreizungen oder Verätzungen führen können. Ebenso müssen die Oberflächen der Knieschoner frei sein von scharfen Kanten oder Graten. Natürlich dürfen die verwendeten Werkstoffe außerdem keine bekanntermaßen gesundheitsschädigenden Wirkungen haben.
Was sind typische Mängel und Probleme von Knieschutz-Produkten?
Leider tritt bei vielen Knieschonern eine Reihe von Schwachstellen auf. Die typischsten Mängel sind ein schlechter Tragekomfort, der Druckstellen verursacht, und zu dünne Halteriemen, die in die Kniekehlen einschneiden. Das kann bis zum Abklemmen von Arterien führen, so dass Durchblutungsstörungen auftreten.
Sind die Schoner zu starr konstruiert und haben eine geringe Elastizität, dann behindern sie beim Stehen und Gehen. Viele weisen auch schlechte Dämmeigenschaften auf, bieten zu wenig Schutz vor Feuchtigkeit und Kälte oder verursachen schnelles Schwitzen.
Worauf sollte beim Kauf von Knieschonern unbedingt geachtet werden?
- Ist die Form der Knieschoner so beschaffen, dass sie richtig sitzen und nicht auf Kniescheibe und Schleimbeutel drücken?
- Bestehen sie aus weichem, dauerelastischem Material?
- Haben die Knieschoner eine gute Seitenstabilität und Bewegungsfreiheit? Könnte es an irgendeiner Stelle zu Druckstellen kommen?
- Sind die Riemen breit genug und schneiden nicht in die Kniekehlen ein?
- Bieten sie ausreichenden Schutz vor spitzen und scharfen Gegenständen wie Scherben oder Nägeln?
- Sorgen Material und Form der Schoner für eine gute Feuchtigkeitsregulierung und Luftzirkulation?
- Schützen sie gegen Kälte und Feuchtigkeit?
- Sind sie bequem zu tragen und einfach in der Handhabung?
- Sind sie gut verarbeitet?
Was kann man außerdem tun, um seine Knie zu schonen?
- Nur dann auf den Knien arbeiten, wenn es unbedingt erforderlich ist! Zur Abwechslung auch kauernde Arbeitshaltungen einnehmen.
- Die Kniegelenke schonen und pflegen! Die Knie sollten trocken und warmgehalten werden. Durch gelegentliches Aufstehen, Strecken und Laufen wird die Blutzirkulation angeregt. Die Oberschenkelmuskulatur kann durch tägliche Übungen gekräftigt werden.
- Und: Beim Aufheben von Gegenständen gezielt auf körperschonende Hebetechniken achten! Wenn möglich, sollten Hilfsmittel eingesetzt werden.
Quellen
www.bgetem.de
www.arbeitssicherheit.de
www.publikationen.dguv.de